top of page
Suche
stumpfhaus

Der Steinmetz

Tom Wulzinger aus Hausach ist unser Steinmetz. Er übt damit einen der ältesten Berufe der Menschheit aus. Denn mit dem Behauen eines Feuersteins begann die Zivilisation.



Als wir Ende dieser Woche am Tower dabei waren das Fundament für die erste Trittstufe der neuen / alten Eingangstreppe zu setzen, war es 4°C, als es zu regnen begann. Als wir dann anfingen, im umgebenden Gelände die notwendigen Stützsteine zu setzen, kamen eisige Graupelschauer hinzu. Wir waren inzwischen allesamt durchnäßt und froren. Als es dann noch zu stürmen begann, fragte ich den Hausacher Steinmetz, ob er vielleicht wisse, woher das Wort "Steinmetz" stamme? Ich wollte ihn eigentlich nur ein bißchen aufmuntern, erhielt aber eine sehr interessante Antwort.


Von "metzen", meinte er, das kommt von "zerteilen". Man findet das alte Wort metzen für zerteilen noch heute in "eine Sau metzgern", in "Metzelsuppe" oder in der "Metzelei". Er persönlich zerteile und zerlege eher Steine. Das sei seine Handwerkskunst. Im Französischen heißt der Steinmetz "Tailleur de pierre", "der, der Steine behaut oder schneidet". Im Italienischen heißt "Steinmetz" - "Scalpellino". Von "Scalpel", dem Meißel.




Wie gekonnt das "scapellieren" und "platzieren" Tom Wulzinger machte, konnten wir am Freitag Nachmittag erleben. Er begutachtete vorher die tonnenschweren Felsen aus heimischen Sandstein oder Granitporphyr eingehend von allen Seiten, um den geeignetsten Platz in der Stützmauer nach ihrer Form und ihrem Gewicht auszuwählen. Das braucht es ein sehr gutes dreidimensionales Sehen und Verstehen der Materie.

Wie liegt der Stein im Grund, was stützt er und was trägt er später? Alles findet auf einem rutschigen Untergrund aus Kinzigkieseln statt, der nicht von ungefähr "Rollboden" heißt.


Der Steinmetz Tom Wulzinger beschnitt vorab tonnenschwere Felsen mit Meißel und Flex, um sie für die Lücke in der Stützmauer passender zu machen. Da darf später nichts wackeln. Kein leichtes Unterfangen. Immerhin galt es mit der Mauer zwei Meter unterschiedliches Geländeniveau zu stützen.





Für den Baggerfahrer Thomas Biegert, der die Felsen platzierte, kam bei dem rutschigen Untergrund noch eine weitere Erschwernis hinzu. Das schlechte Wetter. Denn der einsetzende Regen weichte den sandigen Untergrund schnell auf und es wurde zunehmend schwieriger, mit dem Bagger auf dem engen Platz vor dem Tower zu manövrieren. Zudem waren einige der Sandstein-Findlinge, die es einzusetzen galt, zwischen zwei und drei Tonnen schwer, was auch den großen Bagger schon mal an seine Grenzen brachte. Aber gekonnt ist halt gekonnt. Und so waren Thomas Biegert und Tom Wulzinger nicht nur ein gutes Team, sondern auch froh, daß zwei so Erfahrene an dieser Baustelle miteinander arbeiteten.



Die heiklen Arbeiteten endeten erst eine Stunde nach dem Einsetzen der Abenddämmerung und wir waren alle froh, daß die neu installierte Aussenbeleuchtung unseres Elektrikers Alexander Gradinger, uns die Baustelle bestens ausleuchtete.


Jetzt kann die neue, alte Treppe kommen!

Wenn das Wetter mitspielt, noch vor Dienstag, dem 24. Dezember.

Das wäre dann die schönste Bescherung!

135 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Die Baumpfleger kommen

コメント


bottom of page